Taz, Aman und DJ Flink haben genug. Nach fast 15 Jahren in der Schweizer Rapszene sind sie alte Hasen im Geschäft. Genug Distanz, genug gereimte Verse. Endlich nur noch das machen, was Spass macht – fernab der Szene-Codes und Label-Verpflichtungen.
Tönt einfach, ist es nicht. Sind doch viele Rap-Veteranen auf ähnliche Weise sang- und klanglos von den Bühnen verschwunden. Doch wo andere aufhören, fangen TAFS erst an. Kurzerhand haben sie sich einer Schweizer Tradition bedient und einen Verein (der „TAFS-Verein“, kurz „TV“) gegründet. Ehrenmitglieder, Statuten und klare Absichten. Und während man in vielen Dörfern abends im TV Faust-, Korbball und „Bändelifangis“ trainiert, machen die Wortakrobaten vom TAFS-Verein vor allem eines: Unbeschwert Raps schreiben und Beats basteln. Was früher als Ventil diente, ist für sie heute zur Energie-Tankstelle geworden.
Und nun „Gschwäll“ . Manchem Oberbaselbieter ein Begriff, meint „Gschwäll“ so etwas wie „Geschwätz“. Dahergerede, um im Mittelpunkt zu stehen – seit seiner Begründung eine wichtige Komponente des Raps. Denn da ist viel Gerede, ja muss sogar Gerede sein. Viel „Gschwäll“ um nichts? Nein. Das Geschwätz von TAFS ist manchmal retrospektiv, ganz selten introspektiv und meist observativ und autobiografisch – wie das meiste Gerede halt.
Gleichzeitig ist es viel mehr als nur leere Worte: Bei genauem Hinhören entpuppen sich die Texte der Baselbieter als gekonnte Kombination aus Sprachwitz, baselländlichen Dialektbegriffen und stets präsenter Intertextualität, also den Bezügen auf andere Raps. Wo andere einfach englische Ausdrücke helvetisieren, reanimiert und popularisiert der TAFS-Verein randständige Wörter aus dem Baselland und erzeugt zusammen mit global gefärbten Reimen auf spezielle Weise Lokalkolorit. Da nimmt man schon mal den „Shortcut“ in die Sofaecke, fährt mit dem „Göppel“ in den „Gaggo“ und lernt auf inhaltlicher Ebene einiges über die hiesige Kleinkariertheit. Das ist Rap. Das is t echt. Das ist TAFS. Und so steht es auch in den Vereinsstatuten: Die „Förderung undErhaltung des Oberbaselbieter-Slangs sowie die Verbreitung des Gschwälls“ gehört zu den Hauptaktivitäten des TAFS-Vereins. Und das hört und fühlt man. (Quelle: http://www.tafs.ch)
Also los, ab in die Läden und kauft euch die CD. Unterstützt mit eurem Beitrag einen Teil der Baselbieter Kultur.
Dag nabbit good stuff you whippersnappers!